Traditionelle Kleidung die mit Stolz getragen wird

Das Zillertal, sowie auch das Tuxertal sind bekannt für ihre Kleidung

Die Tracht im Zillertal und Tuxertal ist ein lebendiges Symbol der regionalen Identität und Tradition. Diese traditionellen Kleidungsstücke sind nicht nur festlich, sondern auch Ausdruck der Geschichte und Kultur der Bewohner dieser Tiroler Täler. Im Zillertal tragen die Männer häufig kurze Lederhosen, weiße Hemden und rote Westen, oft ergänzt durch Hüte mit Gamsbart. Im Tuxertal ist vor allem der Tuxer Janker ein Markenzeichen der gut gekleideten Männer. Die Frauen tragen farbenfrohe Dirndl, oft durch aufwendigere Stickereien und feinere Stoffe gekennzeichnet, die aus einem Mieder, einer Bluse und einem weiten Rock bestehen und immer mit einer Schürze verziert werden.

Die Trachten werden zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Festen und religiösen Feiern getragen und spiegeln den Stolz der Menschen auf ihre Herkunft wider. Auch bei traditionellen Musik- und Tanzveranstaltungen sind die Trachten ein unverzichtbarer Bestandteil. Diese Kleidung ist nicht nur modisch, sondern auch ein Erbe, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, wobei jedes Detail eine besondere Bedeutung hat und die Verbindung zur Natur und zum Brauchtum unterstreicht.

Die Pflege und das Tragen dieser Trachten sind Ausdruck eines tiefen Gemeinschaftsgefühls und einer lebendigen Tradition, die die kulturelle Identität des Zillertals und Tuxertals bewahrt und fördert.

Knospen - Holzschuhe aus dem Zillertal

Schuhe, die mit dem Schnitzmesser hergestellt werden, haben nicht nur in Holland Tradition. Auch im Zillertal haben die sogenannten "Knospen" eine lange Geschichte. Früher wurden diese nur in der Landwirtschaft verwendet - mittlerweile hat sich das geändert.

Für das Holz wird meist auf unbehandelten Ahorn zurückgegriffen, das erst grob mit dem Messer in Form gebracht und dann nachbehandelt wird. Seltener kommen auch Pappel oder Erle zum Einsatz und um für Rutschfestigkeit zu sorgen, wird mittlerweile bei vielen Modellen auch eine zusätzliche Sohle aus Gummi aufgeklebt. Das klassische Obermaterial der Knospen ist Rindsleder. Auf Kundenwunsch verwenden aber viele Hersteller auch andere Lederarten. Darüber hinaus können Stickereien oder Lieblingsmotive die Schuhe zieren.

IM WANDEL DER ZEIT
Früher waren die Knospen ausschließlich robuste Arbeitsschuhe, beispielsweise für den landwirtschaftlichen Bereich. Nicht zuletzt, deshalb sind sie oft an der Schuhspitze zum Schutz mit einer Metall - Kappe versehen. Das Wissen zur Schuhherstellung wird in vielen Betrieben von Generation zu Generation weitergegeben. Die Technik wird aber stets verfeinert. Mitunter ein Grund dafür ist, dass inzwischen Maschinen das Handwerk etwas erleichtern.

TRADITION TRIFFT MODERNE:
Heutzutage werden die Schuhe für Gartenarbeit oder mancherorts auch als Modeschuh zur Trachtenmode getragen.

Der Ranzen

Der Zillertaler Ranzen ist ein traditionelles Lederaccessoire, das tief in der Kultur und Geschichte des Zillertals verwurzelt ist. Ursprünglich als praktisches Gebrauchsgegenstand für die harte Arbeit in den Bergen entwickelt, hat sich der Ranzen im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Bestandteil der traditionellen Tracht und zu einem Symbol der regionalen Identität entwickelt.

Der Ranzen besteht aus robustem, hochwertigem Leder und wird meist kunstvoll mit traditionellen Motiven und Mustern verziert. Die Herstellung eines Zillertaler Ranzens erfordert großes handwerkliches Geschick und wird oft von Generation zu Generation weitergegeben.

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Der Tuxer Janker

Der Tuxer Janker ist ein traditionelles Kleidungsstück aus dem Tuxertal, das sowohl für seine Funktionalität als auch für seine ästhetische Qualität geschätzt wird. Dieses Jackett, typischerweise aus hochwertiger Schurwolle des Tuxer Steinschafes gefertigt, ist ein unverzichtbarer Bestandteil der regionalen Tracht und Kultur.

Der Tuxer Janker ist meist in natürlicher Farbe wie Grau gehalten, was seine Verbindung zur alpinen Umgebung unterstreicht. Darunter wird meist ein schwarzes Gilet getragen mit einer schwarzen Krawatte. Wenn man einen Einheimischen mit dieser Tracht fragt, wie er sich darin fühlt wird dieser wohl wahrheitsgetreu sagen, dass der Tuxer Janker im Winter zu kalt ist und im Sommer zu heiß ist.

Das Röckl

Das Röckl, das bereits im 19. Jahrhundert entstand, hat sich von einem bunten, kurzen Kleid zu einem eleganten schwarzen Ensemble entwickelt. Das Oberteil wird durch schwarzen Samt und ein weißes Seidentuch am Dekolleté vervollständigt. Der schwarze Rock und die farblich variierende Schürze bilden das Unterteil. Da das Röckl maßgeschneidert wird, ist jedes Exemplar einzigartig, was die Tracht besonders wertvoll macht.

Zu den festen Bestandteilen der Tracht gehören auch das Schultertuch, der Beutel und die Rose. Die Rose, die neben der Schürze das einzige farbige Element darstellt, bringt einen frischen Akzent in das Ensemble und rundet es harmonisch ab.

Die Zillertaler Doggl

Die Zillertaler Doggl sind handgefertigten Filzpantoffeln, die seit Jahrhunderten für ihre Bequemlichkeit und Haltbarkeit geschätzt werden.

Die Doggl werden aus reiner Schafwolle gefilzt, was sie besonders warm und bequem macht. Die Sohle besteht aus robustem Leder, das für zusätzliche Langlebigkeit sorgt und das Tragen auf verschiedenen Untergründen ermöglicht. Die Doggl werden traditionell von Hand in lokalen Familienbetrieben hergestellt, oft sind die Doggl mit traditionellen Mustern und Stickereien verziert, die die reiche Kultur und Geschichte der Region widerspiegeln.

Der Trachtenhut

Vor etwa 200 Jahren entwickelte sich die spezifische Bedeutung des Begriffs "Tracht". Davor bedeutete Tracht einfach Kleidung und diese war stark von sozialen Ständen geprägt. Die Kleidung diente als Mittel zur Unterscheidung, der Adel kleidete sich ganz anders als die bäuerliche Bevölkerung. Die Kleiderordnungen waren strikt, wie Beispiele aus dem 16. Jahrhundert in Tirol zeigen. Diese legten fest, wer eine Feder tragen durfte oder für wen die Farbe Rot erlaubt war.

Rot zu tragen oder eine Feder am Hut zu haben, war äußerst elitär. Für Bauern war das schlichtweg verboten, es war ein Zeichen eines bestimmten Standes.

Ein Tal trägt eine Tracht

Vor Beginn des 19. Jahrhunderts gab es einige Unterschiede in den Trachten, welche im Zillertal und im Tuxertal getragen wurden. Doch nachdem das österreichische Kaiserreich im Krieg gegen Napoleon unterlegen war und das Zillertal 1806 an Bayern und 1816 wieder an die Habsburger Monarchie gefallen war, begannen sich die Trachten im gesamten Tal mehr und mehr anzugleichen.

Die Aufgaben der Schützen haben sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Während diese früher hauptsächlich zur Landesverteidigung eingesetzt wurden, sind die Schützen heute als Bewahrer der Tradition und Vermittler von Zusammenhalt und Gemeinschaft. Die Schützen bilden mit den Musikanten seit über 200 Jahren eine starke Einheit und beide sind wesentliche Kulturträger des Zillertals.